Sprache als Insel der Freiheit

Das Streben, Vorurteile, Klischees und Dogmen aufzubrechen, durchzieht leitmotivisch die Literaturen des Abends. Die Autor:innen insistieren darauf, dass Sprache eine Insel der Freiheit ist. In ih­ rem Schreiben greift Jennifer Nansubuga Makumbi auf mündliche Erzähltraditio­ nen des Stammes Muganda zurück, vor allem auf Mythen, Legenden und populä­ re Sprichwörter, die in der Kolonialzeit diskreditiert wurden. Bachtyar Ali lebt seit vielen Jahren in Deutschland, schreibt aber immer noch auf Sorani, damit die „erste Sprache“ nicht stirbt. Vamba Omar Sherif schreibt auf Englisch und Niederländisch, lässt sich aber von Märchen aus Liberia inspirieren. Iris Hanika erschafft in ihrem letzten Roman eine experimentelle Sprache.